Kino im Kloster
Es gibt nur selten die Gelegenheit, Filme dort zu sehen, wo sie auch entstanden sind. Wie schon kürzlich geschildert, ist dies im Kloster Eberbach möglich. Für Kurzentschlossene bietet sich am Samstag die Gelegenheit, in der gotischen Basilika der Anlage den Film „Der Name der Rose“ zu sehen.
Vor gut dreißig Jahren verfilmte Jean-Jaques Annaud des Bestseller des italienischen Autors Umberto Eco. Eigentlich ein klassischer Krimi, entwickelt sich die Geschichte auch zur Auseinandersetzung zwischen alter und neuer Kirche. Auf der einen Seite steht William von Baskerville, der als Franziskaner fest überzeugt ist, dass mit den neuen Möglichkeiten der Wissenschaften das Rätsel um die toten Mönche gelöst werden kann. Seine Gegenspieler sind der Dominikaner Bernardo Gui und der Bibliothekar Jorge von Burgos, die genau in solchen Überlegungen eine Gefahr für den Glauben und die Kirche sieht. Auf zwei Ebenen wird am Ende diese Auseinandersetzung geführt. Im Kloster, das in der Geschichte im Apennin angesiedelt ist, treffen sich Vertreter der Franziskaner und des Vatikans zum theologischen Disput. Gleichzeitig bittet der Abt des Klosters William – von Sean Connery fantastisch dargestellt – um Hilfe bei der Aufklärung der mysteriösen Tode.
Der Film lebt in hohem Maße von der Athmosphäre, die von der alten Klosteranlage ausgeht. Die düstere Stimmung, die sich durch den Film zieht, wird von der Anlage in Eberbach, in dem alle wesentlichen Szenen gedreht wurden, entscheidend mitgeprägt und kann heute noch nachempfunden werden. So ist die Basilika ein kongenialer Ort, um diesen Film zu sehen.
Möglich ist dieses am kommenden Samstag im Kloster Eberbach.
o.kettmann September 5, 2012 Allgemein