Weltstadt mit Herz

München ist eine der Filmmetropolen in Deutschland. Die Stadt hat eine lange Tradition und war schon in frühen Zeiten neben Berlin Produktionsstätte. Dies machte sie im getrennten Deutschland zur Filmhauptstadt des Landes. So ist auch nicht verwunderlich, dass die Stadt und ihre Umgebung zum regelmäßigen Schauplatz einer Vielzahl von Filmen wurden.

München ist untrennbar mit der deutschen Fernsehgeschichte verbunden. Durch die breite Produktionslandschaft gibt es einige Klassiker, die in der Stadt spielen. „Monaco Franze“ und „Kir Royal“ zeigen das München der Schickeria, der „Meister Eder“ ist eine der großen Kinderserien der 90er Jahre und am Ende natürlich die unzähligen Krimis, beginnend beim „Tatort“ und endend bei den Dauerbrennern „Soko“ und „Derrick“. Gerade in den Krimis wird die ganze Breite der Stadt an der Isar gezeigt – von den Luxusorten bis zu den Arbeitervierteln. Einen ersten Eindruck hiervon vermittelt Sebastian Kuboth, der in München eine Filmtour  anbietet und sich gerade auf diese Klassiker bezieht. Sein Publikum findet er dabei vor allem bei den Münchenern selbst. Ein Highlight ist dabei die Werkstatt des Meister Eder, die es heute so in der Widenmayerstraße in München nicht mehr gibt.

Copyright: Bayrischer Rundfunk

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Zwei Filme, die gegensätzlicher nicht sein könnte, spiegeln das Lebensgefühl der Münchener wieder. Allerdings zeigen sie auch, wie sich dieses im Laufe von ca. 35 Jahren verändert hat. 1968 kommt „Zur Sache Schätzchen“ in die Kinos und wird zu einem der Überraschungserfolge des Jahres. May Spils zeigt den jungen Taugenichts Martin, die sich im Schwabing der 60er Jahre treiben lässt. Uschi Glas hat hier als Barbara ihre erste große Rolle. Eine Vielzahl von Szenen wurde in der Türkenstraße in der Maxvorstadt gedreht.

Viele Jahre später ist es ein Restaurant, in dem sich dann die arrivierte Münchener Schickeria ihr Stelldichein gibt. Helmut Dietl malt in „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ das Sittengemälde einer selbstsüchtigen Kulturbohème, zu der der Regisseur am Ende selbst zählt. Zentrale Ort ist das Restaurant Romagna Antica in der Elisabethstraße in Schwabing, das 2010 geschlossen wurde.

Copyright: X-Verleih

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München gehört aber nicht nur zur deutschen Filmgeschichte. Die Stadt war immer wieder auch Schauplatz der „großen Politik“. Neben der Zeit Ludwigs II, die in Filmen allerdings eher im Münchener Umland spielt, ist die Zeit des Nationalsozialismus bedeutsam. Neben Unterdrückung hat die Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ die Filmemacher zwei Mal angezogen. Nach Michael Verhoeven in den 80er Jahren drehte Marc Rothemund 2004 die Geschichte der jungen Sophie Scholl an vielen Originalschauplätzen – allen voran die Ludwig-Maximilian-Universität.

Dass es in München eine solche Vielzahl von Filmen gibt, geht natürlich auch auf die Filmstudios in Grünwald zurück. Das weitläufige Gelände beherbergt eine Vielzahl von Produktionsunternehmen – allen voran die Bavaria-Gruppe. Diese bietet den Gästen auch ein besonderes Schmankerl an – die Filmstadt, vielen als Bavaria Filmtour in Erinnerung. Hier kann man in die Filmwelt eintauchen – von Klassikern wie „Die unendlichen Geschichte“ und „Das Boot“ bis zu aktuellen Filmen wie „Wickie“.

Copyright: Bavaria

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 Ähnlich wie zu Hamburg gibt es auch zu München ein Buch über Drehorte: Achim Zeilmann – Wo berühmte Filme entstanden, edition q.

 

(Copyright Titelbild: Bavaria)

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o.kettmann März 27, 2014 Allgemein