Bergues – Wo ist denn das?

Die kleine Stadt liegt in einer eher unwirklichen Gegend Nordfrankreichs an der belgischen Grenze. Für viele Franzosen war sie bis vor einigen Jahren mit einem leichten Grauen verbunden – bis die „Chtis“ kamen. Die Komödie um einen Beamten, den es von der Cote d’Azur an den Ärmelkanal verschlägt, wurde zu dem Kassenschlager der Saison – zunächst national und dann auch in Deutschland.

Der Landstrich, in dem der Film spielt, wurde auf Schlag populär. Der französische Komiker Kad Merat verkörperte in unnachahmlicher Weise eines der Schlagwörter des Films: Wer in diese Gegend versetzt wird, weint zwei Mal: wenn es kommt und wenn er geht. Die Zögerlichkeit, mit der er sich in die neue Heimat verliebt und sich diese Liebe gesteht, gehört zu den sympathischsten Momente des Films.

Bereits nach dem Drehstart wurde der kleine Ort Bergues überlaufen. Dass die Drehorte rasch zu Pilgerstätten wurden, hat den Stolz der örtlichen Bewohner entfacht. Touren zeigen die einprägsamen Orte, allen voran den Glockenturm der Stadt, der heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Aber auch die alte Stadtmauer, der Imbiss auf dem Marktplatz, kleine Geschäfte und der Kanal zum Meer gehörten zu den markanten Plätzen, die prägend für den Film sind. Bis heute wird täglich eine Ch’ti Tour angeboten.

Inzwischen nimmt jeder Reiseführer und –hinweis, der die Region und den Ort beschreibt, Bezug auf den Kinofilm. Dies gilt nicht nur für die regionalen Homepages, sondern auch die verschiedenen Reiseportale. Dabei ist die Nachfrage offensichtlich ungebrochen. Erst kürzlich erhielt die Stadt den „Marianne d’Or“ als Auszeichnung für die Aktivitäten rund um den Film.

Willkommen bei den Sch’tis (Frankreich 2008, Regie: Dany Boom) – ARD, 23. Juli 2012, 20:15

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o.kettmann Juli 23, 2012 Allgemein